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Tuesday, September 20, 2016

Inventuren (von Duresa Bekteshi, 5B)


Es gibt das Lieben. Es gibt das Hassen. Es gibt das Das-Lieben-Hassen.

Es gibt die Gänsehaut, bei deinen Berührungen und bei deinen sanften Küssen. Das Streifen deiner Lippen auf meiner Haut gibt es.

Es gibt das Zu-hart-zu-sich-selbst-Sein. Es gibt das Fallen. Es gibt das „Hey“ und das „Bye“, auch das Wiedersehen gibt es.

Es gibt die Angst. Die Angst, die immer da ist, wenn man etwas Neues ausprobieren will. Die Angst, dass man nie jemanden finden wird, den man wirklich liebt, gibt es. Es gibt die Angst, in die Enge getrieben zu werden.

Das Erinnern gibt es und das Vergessen. Den Moment gibt es, in dem bereits alles verloren ist. Die weggeworfenen Dinge gibt es. Die Kuscheltiere, die einem das Gefühl von Schutz geben, gibt es. Auch die Schmusedecke aus der Kindheit gibt es.

Das Schweigen gibt es. Das Schweigen, damit man nichts Falsches sagt, gibt es.

„Es ist alles okay“ gibt es. „Alles okay, geht schon“ gibt es.

Nachrichten gibt es. Smileys gibt es. Punkte gibt es. Und so viele Fragezeichen. So so so viele Fragezeichen. Kurze Antworten gibt es. Lange Antworten gibt es. Aber auch keine Antworten gibt es. Das sind auch Antworten.

Sie gibt es. Ihn gibt es. Das Nicht-Zusammentreffen gibt es. Die unausgesprochenen Gefühle gibt es. Den Schmerz gibt es. Betrug gibt es. Und dann Ignoranz. Und Ersetzen gibt es auch. Es gibt das Zerbrechen. Das Zerbrechen von Gläsern. Das Brechen von Vertrauen gibt es. Das Brechen eines Herzens gibt es. Und das Wiederzusammenflicken.

Es gibt den Tag. Es gibt die Nacht. Dein Lächeln gibt es. Jenes am Tag und jenes in der Nacht. Das Weinen gibt es. Sowohl am Tag als auch in der Nacht.

Die täglichen Auseinandersetzungen gibt es. Das Zueinanderfinden gibt es.

Es gibt die Überzeugung. Jene, die dir das Gefühl gibt, du machst es richtig. Jene, die dir nachts zuflüstert: „Niemals wirst du aufgeben.“

Und gute Sachen gibt es auch. Das sind die kleinen Sachen, die du übersiehst, weil schlecht nun mal überwiegt. Weil Glücklichsein kein Trend ist. Nicht in meinem Alter. Nicht in diesem Jahr.

Das Leben gibt es. Das Sterben gibt es. Das Existieren gibt es. Das Meer gibt es. Den Ozean gibt es. Die Tränen, die runterkullern, gibt es.

„Warum schreibst du nicht?“ gibt es. „Ich habe es vergessen, sorry“ gibt es. Es gibt das „Ich kann nicht mehr länger warten.“ Und das „Ich habe keine Lust mehr, dich zu sehen.“

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