Info


ONLINE BLOG


Neuigkeiten aus der Schulbibliothek / Empfehlungen des Bibliotheksteams / Informationen zu aktuellen Büchern

Thursday, March 30, 2017

Ohne Titel (von Diana Mucaj, 6B)


Ich bin nur Teil eines sehr gut geschriebenen Buches, in dem jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Handlung, jedes Atmen genau beschrieben ist. Sehr präzise beschrieben ist. Exakt beschreiben ist. Der Autor oder die Autorin macht sich wohl viele Gedanken. Vergleich er/er mich mit sich? Hat mein Leben etwas mit seinem/ihrem Leben zu tun? Ist ihr oder ihm dasselbe wie mir passiert? Die guten wie die schlechten Tage? Und was passiert, wenn er oder sie stirbt? Bin ich dann ein ungeschriebenes Buch?

(Dieser Text ist am 21.3.2017 im Rahmen eines Workshops mit Sarah Berger und Martin Peichl entstanden.)

Zwilling (von Claudia Wrobel, 7A)

Zwilling. Was ist ein Zwilling? Ein zweiter Mensch. Ein Sternzeichen. Ein zweites Ich. Zwilling. Zwei. Zwei von allem. Zwei Seiten. Zwei Gesichter. Zwei Lebensstile. Einfach zwei. Zwillinge. Zwei gleiche Menschen. Oder zwei verschiedene Menschen. Ein Doppelpack. Was passiert, wenn ein Zwilling Zwilling als Sternzeichen hat? Ist das ein Zeichen? Zwilling zum Quadrat? Ich bin Zwilling aber habe keinen Zwilling. Bin einseitig. Warum bin ich Zwilling? Einfach um irgendetwas zu sein? Dann ich wohl irgendetwas, was ich nicht bin. Zwilling. Aber warum nicht Löwe oder Stier? Wieso bin ich kein Tier? Ich bin kein Tier. Drache bin ich. 31.5.2000. China ist interessant. Drache also. Feuer. Ich habe kein Feuer. Ich spucke kein Feuer, aber ich existiere trotzdem. Weshalb muss ich überhaupt irgendetwas sein? Kann ich nicht einfach ich sein? Sternzeichen. Ich bin kein Zeichen. Und kein Stern. Aber wieso habe ich dann ein Sternzeichen? Was, wenn ich keines haben möchte? Was möchte ich überhaupt? Eigentlich sollte ich es wissen. Aber vielleicht denke ich nur, es zu wissen, ohne wirklich zu wissen. Ich dachte auch zu wissen, wer ich bin. Aber ich bin scheinbar irgendetwas ohne es zu sein. Was ist Wissen? Was weiß ich? Wissen. Gewissen. Verwischte Wissspuren auf meiner Haut.

(Dieser Text ist am 21.3.2017 im Rahmen eines Workshops mit Sarah Berger und Martin Peichl entstanden.) 

Thursday, March 23, 2017

Wieder einer dieser #Tage (von Lucas Paulus, 7A)


(Dieser Text ist am 21.3.2017 im Rahmen eines Workshops mit Sarah Berger und Martin Peichl entstanden.)

Ich und sie nicht (von Lukas Braumann, 7A)

Wir, nein, warte, sie und ich, ja, sie und ich stehen auf der Brücke. Ein Boot kommt vorbei, ganz viele Wirs, aber sie und ich. Sie steht da, ich stehe daneben, aber doch viel zu weit weg. Ich gehe auf sie zu, aber sie entfernt sich. Ich habe Schmetterlinge im Bauch, sie Mottenfallen. Irgendwie passen „wir“ zusammen. Irgendwie, aber noch sind „wir“ „sie und ich“. Das Boot ist fort, jetzt nur noch sie, kein Wir, nur sie. Sie geht nach Hause, ich neben ihr, irgendwie hinter ihr, irgendwie ganz weit weg. Auf der Türschwelle stehen „wir“, sie drinnen, ich vor der Tür. Sie im Bett, ich auf dem Sofa, sie Kaffee, ich Tee. Alles ist aus. Sie und er, er vom Boot. Ich weiß es, ich wusste es schon von Anfang an, sie weiß nicht, dass ich es weiß, es schon von Anfang an wusste. Sie geht zur Brücke, ich neben ihr, vor ihr. Da kommt das Boot. Er auf dem Boot, alle auf dem Boot, ich nicht auf dem Boot. Sie auf dem Weg zum Boot. Ich mache mich auch auf den Weg, will hinübersteigen, aber das Boot ist schon weg. Ich bin weg, sie ist glücklich. Sie und er, sie und alle, ich… und ich. Das Wasser und ich. 

(Dieser Text ist am 21.3.2017 im Rahmen eines Workshops mit Sarah Berger und Martin Peichl entstanden.)

Thursday, March 9, 2017

Ankündigung - "Ich" kann jede/r sagen

Lesung und Workshop mit Sarah Berger 

(Gewinnerin des Wiener Werkstattpreises 2016)




Wie verhält es sich mit der Konstruktion und Dekonstruktion des Ichs in literarischen Texten? Geht man als Autor/in schonungslos mit seinen Protagonisten um? Wie ist das Verhältnis zwischen Ich-Erzähler/in und Autor/in? Wie schafft man Distanz zum lyrischen/poetischen Ich? Schafft man überhaupt Distanz? Und was bedeutet es überhaupt, in der Ich-Perspektive zu schreiben?

Diese und ähnliche Fragen werden am 21. März in unserem Festsaal beantwortet. In der 4. und 5. Stunde für die Klassen 5B, 6B und 7A.   

Neue DVDs (März 2017)