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Neuigkeiten aus der Schulbibliothek / Empfehlungen des Bibliotheksteams / Informationen zu aktuellen Büchern

Wednesday, November 30, 2011

Andreas Steinhöfel: Der mechanische Prinz

In dem Buch "Der mechanische Prinz" von Andreas Steinhöfel geht es um Selbstaufgabe, Gleichgültigkeit und Einsamkeit.

Die Hauptfigur ist der elfjährige Max. Es wird erzählt, wie er gegen seine Ängste und gegen seine Wut zu kämpfen hat. Ein Geschenk von einem einarmigen Bettler an Max ändert alles. Es ist ein goldenes Ticket. Mit dem Ticket reist er mit der rückwärts fahrenden U-Bahn in eine Parallelwelt. In dieser Welt kämpft er gegen seine Hilflosigkeit und gegen seine Ängste. Doch es ist nicht so leicht, wie er es sich vorstellt. Und der mechanische Prinz macht es ihm nicht leichter.

Max muss den Tempel der Seelen früher als die Eisenvögel erreichen, damit er nicht einen Teil seiner Körpers verliert, wie der Bettler. Falls er dies nicht schafft, wird er vielleicht auch verstümmelt oder er wird seine Seele verlieren. Er würde leer sein, ohne Gefühle, gar nichts würde wie früher sein. Ob er es schließlich schafft, erzählt der 1962 geborene Autor.

Dieses Buch wurde für Jugendliche geschrieben, was man auch an der Sprache des Autors erkennen kann.
Ich fand das Buch sehr spannend. Was ich aber noch erwähnen muss, ist, dass sich der Autor manchmal zu viel Zeit gelassen hat und zwischendurch auch unnötige Sachen erzählt. Trotz allem ein sehr gut gelungenes Werk. Deswegen wurde ich dieses Buch mit 7 von 10 Punkten bewerten. (SC)

Inhalt: 9/10
Sprache: 9/10
Erzähltempo: 6/10
Charaktere: 8/10
Coverdesign: 1/10

Monday, November 28, 2011

Todd Strasser: Blood on my hands

In dem Buch "Blood on my hands" von Todd Strasser geht es um Freundschaft, Liebe, Betrug, Trennung, Eifersucht und Hinterhältigkeit.
In diesem Buch spielt Callie Carson, ein 17-jähriges Mädchen, die Hauptrolle. Andere wichtige Personen sind Katherine Remington-Day, das It-Girl der Schule, Dakota Jenkins, die beste Freundin von Katherine, gleichzeitig aber auch ihre Rivalin, Slade Lemont, der Freund von Callie Carson, und noch weitere Mädchen, die zu Katherines Clique gehören, wie z. B. Jodie, Zelda und Mia.
Das Schicksal nimmt seinen Lauf, als Katherine, das beliebteste Mädchen der Schule, auf einmal nett zu Callie ist und sie daraufhin in ihre Clique aufnimmt, zu der jedes Mädchen gehören will. Anfangs denkt sich Callie nichts Schlimmes dabei und ist glücklich, endlich einmal irgendwo dazuzugehören. Doch bald lernt sie Katherines andere Seite kennen. Sie stellt fest, dass Katherine auch hinterhältig sein kann und ihre Freundinnen und ihre Gutmütigkeit nur ausnutzt. Aus diesem Grund, distanziert sich Callie immer mehr von ihr und will so wenig wie möglich mit ihr zu tun haben. Währenddessen haben Dakota und Katherine sehr oft Streit, bloß keiner kennt den Grund, warum sie sich immer in die Haare kriegen.
Es ist Samstag Mitternacht, als Callie zum kleinen Wäldchen neben dem Baseballfeld geht, um nach der verschwundenen Katherine zu suchen, da Dakota sie darum gebeten hat. Dort findet sie Katherines leblosen Körper. Callie ist total geschockt, ihre ehemalige Freundin in so einem Zustand zu finden. Deswegen kniet sie sich hin und versucht ihr zu helfen. Sie tastet nach ihrem Puls und fühlt ihn nicht. Sie schaut sich um und sucht nach etwas, das ihr helfen könnte, findet aber nur ein Messer und hebt es auf. Noch bevor sie realisiert, was da eigentlich für eine Tragödie stattgefunden und in was für eine komplizierte Situation sich Callie verwickelt hat, kommen Dakota und viele andere Schüler und Schülerinnen der Soundview-High-School und verstehen alles falsch. Sie beschuldigen Callie, Katherine eiskalt ermordet zu haben. Alles entwickelt sich sehr schnell, sodass Callie Schwierigkeiten hat, alles zu verstehen. Eins ist ihr aber klar: Niemand wird ihr die Wahrheit glauben. Also ergreift sie die Flucht, als die Polizei gerufen wird. Jedoch verlässt sie Soundview nicht, sondern beschließt den wahren Mörder auf eigene Faust zu finden, um ihre Unschuld zu beweisen.
Das Erzähltempo des Buches ist eher langsam und genau. Die Handlungen werden sehr detailreich und spannend erzählt. Dieser Schreibstil ermöglicht es dem Leser, die Handlungen besser zu verfolgen und zu verstehen. Gleichzeitig wird der Leser aber auch neugierig gemacht, weil es immer wieder indirekte Hinweise auf den richtigen Mörder gibt. Die Erzählperspektive, nämlich aus der Sicht der Callie Carson, gibt dem Leser das Gefühl, direkt in das Geschehen involviert zu sein und der Leser kann sich sehr gut in Callies Rolle hineinversetzen. Was die Geschichte zusätzlich spannend macht, sind die Rückblicke in die Vergangenheit. Somit wird der Leser immer wieder zurück in der Vergangenheit versetzt, wo er wichtige Informationen über die Handlungen und Personen erfährt. Auch das Cover ist meiner Meinung nach gut gelungen, weil es einen Wald zeigt, was als Hinweis auf den Tatort des Mordes gesehen werden kann.
Persönliche Meinung: Meiner Meinung nach ist das Buch sehr spannend. Man kann sagen: Es ist ein richtiger Thriller. Das Buch ist von Anfang bis Ende spannend und geheimnisvoll. Vor allem aber gefällt mir die Technik der Rückblenden in die Vergangenheit und die Enthüllung der Wahrheit am Ende des Buches. (DB)

Wednesday, November 9, 2011

J.R.R. Tolkien: Der Hobbit oder Hin und Zurück

Viele kennen die Buch- bzw. Filmtrilogie „Herr der Ringe“, aber nur wenige kennen die Vorgeschichte. Ursprünglich für seinen Sohn geschrieben wurde „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien bald nach seiner Veröffentlichung 1937 ein großer Erfolg bei jungen wie erwachsenen Lesern. In diesem Buch erzählt Tolkien erstmals von den Hobbits, den kleinen menschenähnlichen Wesen mit den behaarten Füßen, die nichts mehr als Ruhe und Gemütlichkeit schätzen.

Umso mehr wird das Leben des Hobbits Bilbo Beutlin auf den Kopf gestellt, als er eines Tages von einer Gruppe Zwerge und dem Zauberer Gandalf heimgesucht wird, die ihn überreden, sie auf ein besonderes Abenteuer zu begleiten. Ihr Ziel ist der „Einsame Berg“, wo der Drache Smaug einen kostbaren Schatz hütet, den die Zwerge gerne zurückerobern möchten. Und Bilbo soll sie dabei unterstützen.

Die Reise führt die Gruppe durch den gefürchteten Düsterwald, wo es riesige Spinnen und Trolle auf die Abenteurer abgesehen haben, und Bilbo muss mehr als einmal seinen Mut beweisen. Zu allem Überfluss müssen sie sich auch noch mit lästigen Goblins herumschlagen und geraten sogar kurzzeitig in die Gefangenschaft von Elben. Unterstützt von Gandalf, der die unangenehme Eigenart hat, zwischenzeitlich immer wieder zu verschwinden, und mächtigen Adlern schaffen es die Zwerge und Bilbo aber, den Gefahren zu trotzen und erreichen schließlich den Drachenhort. Was sie nicht ahnen ist, dass ihnen das eigentliche Abenteuer noch bevorsteht, und dass sie sich bald inmitten einer fürchterlichen Schlacht wiederfinden werden!

Tolkien beschreibt die von ihm erfundene Welt „Mittelerde“ mit sehr viel Liebe zum Detail. Jeder Ort hat seine Geschichte, jedes Volk seine Legenden und Lieder. Es wird interessant sein, wie Peter Jackson das Buch verfilmen und interpretieren wird. Wer sich sein eigenes Bild von der Geschichte machen möchte, hat ab jetzt die Chance! (MP)

Tuesday, November 8, 2011

Jay Asher: Tote Mädchen lügen nicht

Der Schüler Clay Jensen bekommt eines Tages ein geheimnisvolles Paket mit Kassetten zugeschickt. Zu hören ist die Stimme einer Mitschülerin, die vor kurzem Selbstmord begangen hat: Hannah Baker. Auf den Kassetten erklärt sie, welche Umstände zu ihrer Entscheidung geführt haben und – noch viel wichtiger – welche Menschen eine Mitverantwortung an ihrem Tod tragen. 13 bespielte Seiten, 13 Namen, „13 reasons why“ (so der treffende Titel des englischen Originals).

Das Besondere an dem Buch ist, dass man als Leser sowohl den Aufnahmen von Hannah Baker als auch den kommentierenden Gedanken von Clay Jensen folgen muss, der sehr bald erkennen muss, welche Rolle er gespielt hat. Die kunstvolle Art und Weise wie diese Texte ineinander gewoben sind, macht einen großen Reiz dieses Buches aus. Und so sucht Clay – begleitet von Hannahs Stimme – die Orte auf, an denen entscheidende Ereignisse stattgefunden haben und vergleicht seine eigenen Erinnerungen mit Hannahs Wahrnehmungen.

„Tote Mädchen lügen nicht“ zeigt sehr anschaulich, wie kleine Dinge in ihrer Kombination eine Lawine auslösen können. Der spannende Thriller thematisiert Schuld, aber auch die Verantwortung, die jede/r einzelne für ihre/seine Mitmenschen trägt. Beim Lesen blättert man hastig von Seite zu Seite, hört sich gemeinsam mit dem Erzähler die Kassetten an, angetrieben von der eigenen Neugier und dem Bedürfnis, das Puzzle zu lösen und mehr über den Selbstmord herauszufinden. (MP)

Wednesday, June 22, 2011

Anthony Horowitz: Die fünf Tore: Todeskreis

Matthew Freeman wird bei einem Einbruch, den er seines Freundes Willen begangen hat, von der Polizei erwischt. Dabei wird ein Wachtmeister von seinem Freund schwer verletzt und Matt muss sich als Mittäter an einem FED-Programm (Freiheit, Erziehung, Disziplin) teilnehmen, anstatt ins Gefängnis zu gehen. Bis zu diesem Moment hat Matt als Waise bei der Halbschwester seiner Mutter gelebt. Nun muss er zu Miss Deverill ziehen, die auf einem Bauernhof mitten im Wald in Lesser Malling wohnt. Doch Matt fühlt sich unwohl und will abhauen, doch jeder Versuch, wegzukommen, scheitert, da die Straße ihn immer wieder nach Hive Hall auf den Bauernhof führt. Mit Mrs. Deverill und dem gesamten Dorf stimmt irgendetwas nicht. Und als auch noch die Personen, die Antworten auf Matts Fragen haben und ihm helfen wollen, auf mysteriöse Weise sterben, gerät Matt in Panik…

Meiner Meinung nach ist das Buch ziemlich spannend geschrieben, ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Es beinhaltet viel Action und eine Menge an Abenteuern. Die Geschichte ist trotz des komplizierten Inhalts leicht zu verstehen und einfach geschrieben. Ich empfehle es an alle Leser weiter, die Abenteuer und Rätsel gerne haben! (CS)

Kevin Brooks: Lucas

Caitlin, ein Mädchen von der Insel Hale, erblickt eines Tages einen fremden Jungen namens Lucas, der sich auf dem Weg nach Hale befindet. Von Anfang an kann Caitlin diesen Neuankömmling nicht vergessen. Niemand weiß, wer er ist und woher er kommt. Trotz der Ahnungslosigkeit der Inselbewohner kann niemand ihn ausstehen. Unter den Jugendlichen ist er besonders verhasst. Caitlin versteht dies nicht. Sie macht sich sogar Sorgen um ihn und hat Angst, er würde glauben, sie sei eine von denen. Doch dann lernt sie den netten und höflichen jungen Mann beim Krebsefangen kennen. Sofort schließt sie ihn ins Herz. Dann kommt es zum jährlichen Wohltätigkeitsrennen – einer Regatta. Dabei zieht ein solcher Sturm auf, dass ein junges Mädchen über Bord geht und dem Ertrinken nahe ist. Lucas, der einzige, der Mut beweist, rettet das Mädchen aus den Fluten und richtet ihr am Strand den Bikini wieder zurecht. Doch in diesem Augenblick kommt die Mutter herbeigerannt und interpretiert diese Handlung falsch. Sie beschimpft Lucas als Perversling. Keiner der Augenzeugen widerspricht ihr. Nun ist Lucas noch verhasster. Doch es kommt noch schlimmer...

Mir persönlich hat dieses Buch sehr gut gefallen, allein vom Sprachgebrauch und vom Inhalt her. Die Geschichte ist leicht zu lesen und trotzdem ziemlich spannend geschrieben. Einige Szenen sind so gut beschrieben, dass der Leser sich richtig in diverse Personen hineinversetzen kann. Ich selbst musste auflachen und weinen, das Buch hat mich echt berührt. Doch das Ende war für mich schockierend, obwohl es von Anfang an klar ist. Ich würde jedem dieses Buch weiterempfehlen! (CS)

Friday, June 17, 2011

Anthony Horowitz: Stormbreaker (Alex Riders erster Fall)

Inhalt:
Alex Rider ist 14 Jahre alt, sportlich, clever und computersüchtig, als seinem Onkel Ian Rider, der auch gleichzeitig sein einziger Verwandter ist, der Fall „Stormbreaker" zum Verhängnis wird. Nach dem Tod des Onkels erfährt Alex, dass der Onkel Topagent des britischen Geheimdienstes war. Alex entdeckt auch die Hintergründe des „Stormbreakers": Mr. Harold Sayes produziert einen sensationellen Computer. Der Produzent möchte diesen Computer an alle Schulen des Landes verschenken. Der Haken: Hinter den Bildschirmen lauert der Tod per Knopfdruck. Wird Alex dasselbe Schicksal ereilen wie seinen Onkel?

Meine Meinung:
Die Geschichte erinnert mich ein wenig an James Bond. Die Handlung spielt in der Welt der Geheimdienste. Der Roman ist sehr spannend geschrieben und hat einige sehr witzige Passagen. Für Abenteuerliebhaber ist dieses Buch ein Muss! (AP)


Jenny Valentine: Kaputte Suppe

Inhalt:
Rowan hat es nicht leicht im Leben! Ihre Eltern sind geschieden und seit ihr Bruder Jack gestorben ist, muss sie sich allein um ihre depressive Mutter und ihre kleine Schwester Stroma kümmern. Als dann eines Tages ein fremder Junge im Supermarkt auftaucht, ihr das Negativ eines Fotos überreicht und fest behauptet, es gehöre ihr, weiß Rowan nicht, was sie tun soll - sie hat das Negativ noch nie gesehen. Über das Negativ lernt Rowan Bee kennen, die sich als eine wahre Freundin erweist und ihr helfen möchte, genau wie Harper, der Junge aus dem Supermarkt. Doch Bee hat Geheimnisse, die auch für Rowan sehr wichtig sind. Bald stellt sich heraus, dass das entwickelte Negativ ein Foto von Jack ist, und von da an passiert ein Unglück nach dem anderen. Kann Rowan sich auf Harper und Bee verlassen?

Meine Meinung:
Ich persönlich finde das Buch sehr gut geschrieben, auch wenn einem eine etwas düstere Stimmung begleitet so will man es doch nicht aus der Hand legen. Es wird ein sehr wichtiges Thema behandelt, dass auch in Wirklichkeit passieren kann. Die Charaktere werden sehr lebhaft dargestellt und waren für mich ziemlich gut vorzustellen. Deswegen kann ich es nur weiter empfehlen. (AP)

Thursday, April 28, 2011

Rachel Caine: Verfolgt bis aufs Blut (Haus der Vampire 1)

Claire ist neu auf dem College in Morganville und wird von der ersten Sekunde an von der schönen Monica gemobbt. Bald hat sie genug und verlässt den College-Campus und zieht in ein Haus in der Stadt. Sie weiß allerdings nicht, was sie von ihren Mitbewohnern halten soll. Da sind Michael, der nur nachts auftaucht, der faule Shane und das Goth-Girl Eve. Diese erzählen von total schrägen Sachen, z.B. Vampiren! Ob das wahr sein kann? Bald begreift Claire, dass die Vampirgeschichten absolut wahr sind. Weil die Vampire anfangen, Claire zu verfolgen, darf sie das Haus nicht mehr verlassen. Als sie dann trotzdem den Unterricht besucht, wird sie fast getötet. Da Shane Angst um Claire hat, schließt er einen Pakt mit den Vampiren, um sie zu schützen. Dabei riskiert er allerdings sein eigenes Leben. Claire will Shane von seinem Pakt befreien und braucht dazu ein Buch, das die Vampire seit langer Zeit suchen… Das Ende des Buches lässt viele Fragen offen und die Antworten erfährt man wahrscheinlich in den nächsten Teilen der „Haus der Vampire“-Reihe, die sicherlich genauso spannend und aufregend sind wie der erste Teil. Ich persönlich fand das Buch einfach super. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, da es so spannend war. Hinten im Buch gibt es ein paar Seiten, die eine Zusammenfassung aus der Sicht von Eve darstellen. Diese Tagebucheinträge gefielen mir besonders gut. (EP)

Vampir-Geschichten gibt es im Moment viele auf dem Markt und auch der erste Teil der „Haus der Vampire“-Serie enthält viele der seit „Twilight“ bewährten Bausteine. So darf natürlich auch eine große Liebesgeschichte nicht fehlen. Trotz der vielen Parallelen erschafft die Autorin ihren ganz eigenen Vampir-Mythos und vor allem mit der Stadt Morganville einen Ort, der viele Geheimnisse zu bergen schein. Das Erzähltempo ist gerade richtig, die überraschenden Wendungen nicht zu vorhersehbar und die Spannungskurve funktioniert bis zum Schluss. Für Liebhaber von Vampirgeschichten ist „Verfolgt bis aufs Blut“ jedenfalls sehr empfehlenswert! Man darf gespannt sein, was die folgenden Teile der Serie mit sich bringen werden. (MP)


Thursday, April 7, 2011

George R. R. Martin: Die Herren von Winterfell. Das Lied von Eis und Feuer 1

Der vom TIME Magazine als „amerikanischer Tolkien“ bezeichnete Autor George R. R. Martin beschert uns mit dem ersten Teil seiner Serie „Das Lied von Eis und Feuer“ einen sogenannten „page-turner“. „Die Herren von Winterfell“ ist ein fesselndes Buch, das in jedem Kapitel mit neuen Wendungen und unvorhersehbaren Entwicklungen zu überraschen weiß. Vergleiche mit Tolkiens „Herr der Ringe“, wie sie in vielen Rezensionen vorkommen, sind aber weitgehend unangebracht. Denn anders als bei Tolkien ist es für den Leser ungleich schwerer auszumachen, wer auf welcher Seite steht. Auch die wechselnden Erzählperspektiven tragen maßgeblich dazu bei, den Leser in die von Intrigen durchzogene und brutale Fantasy-Welt hineinzuziehen. Sicher, einige Charaktere wirken etwas flach und einige Stellen der Geschichte sind langatmig bzw. ist nicht immer gleich zu erkennen, welche Informationen und Personen noch wichtig sein werden und welche nicht. Nichtsdestotrotz: Was bleibt ist eine spannende Story, die einen zwingt von einem Kapitel zum anderen zu hetzen und die Figuren auf ihren Wegen und Abwegen zu begleiten. Dass Fantasy-Literatur auch ohne Elfen, Orks und Feuerbälle funktionieren kann, hat Martin mit diesem Buch bewiesen. Stattdessen geht es um Machtspiele und undurchsichtige Intrigen, um angedeutete Katastrophen und folgenschwere Entscheidungen. Nicht umsonst trägt das Buch im englischen Original den treffenden Titel „A Game of Thrones“. Über den literarischen Wert des Buches kann man sicher streiten, unterhaltsam ist es allemal. (MP)

Wednesday, April 6, 2011

Christoph Mauz: Motte Maroni. Angriff der Schrebergartenzombies

Das erste Abenteuer des Titelhelden Motte Maroni bietet dem Leser eine skurrile Mischung aus Horror und Klamauk. Auf knapp 120 Seiten erfährt man so einiges über die Abgründe, die sich anscheinend hinter so mancher Schrebergartenhecke auftun. Gemeinsam mit seinem Cousin muss Motte alles daran setzen, die Pläne des Schrebergartenpräsidenten zu durchkreuzen. Dieser will nämlich die anderen Gartenbesitzer in willenlose Zombies verwandeln, damit sie endlich ihre Hecken auf die korrekte Höhe stutzen!

Das Buch ist in einem flotten und unterhaltsamen Ton erzählt. Mit dem zweiten Teil der Serie („Flossen des Grauens“) kann es meiner Meinung nach aber nicht mithalten. Die guten Ansätze sind da, aber insgesamt wirkt die Geschichte dann doch zu abwegig und manchmal auch umständlich konstruiert. Trotz dieser kleinen Einschränkungen lohnt es sich das Buch anzulesen, alleine schon wegen des herrlich österreichischen Settings und den liebenswerten Figuren! (MP)


Tuesday, March 15, 2011

Derek Landy: Skulduggery Pleasant. Der Gentleman mit der Feuerhand

„Der Gentleman mit der Feuerhand“ ist der erste Teil der Skulduggery Pleasant Reihe, welche den Leser in eine fantastische Welt entführt, in der alles vorhanden zu sein scheint, was ein gutes Fantasy-Buch ausmacht: fantastische Charaktere, ein atemraubendes Abenteuer, der Kampf Gut gegen Böse (wobei man sich nie ganz sicher sein kann, wer auf welcher Seite steht) und viel Magie.

Nach dem Tod ihres Onkels verändert sich die Welt der 12-jährigen Stepahnie schlagartig. Sie wird nicht nur über Nacht zur Hausbesitzerin, sondern macht auch Bekanntschaft mit dem mysteriösen Skulduggery Pleasant, der – wie sich später herausstellt – ein Skelett ist und über magische Kräfte verfügt. Diese magischen Kräfte muss er bald auch einsetzen, um Stephanie vor den Angriffen böser Kreaturen und Zauberer zu beschützen. Stephanie erfährt von einer ihr bis zu diesem Tag verborgenen zweiten, magischen Welt, einer Parallelwelt, in welche sie nach und nach tiefer eindringt. Gemeinsam müssen sie und ihr skelettierter Begleiter einen schweren Fall und eine noch viel größere Aufgabe lösen, um die Welt zu retten.

Derek Landys Buch besticht durch eine faszinierende Welt, eine spannende Geschichte, sympathische Charaktere und witzige Dialoge. Wer Harry Potter mochte, wird auch Skulduggery Pleasant mögen. Wenn nicht sogar lieben. (MP)

Wednesday, February 16, 2011

Marlene Röder: Zebraland

Mit „Zebraland“ legt Marlene Röder einen fast schon klassischen Thriller vor, der an stark Filme wie „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ erinnert. Das Buch verzichtet aber auf billige Effekte und beschreibt auf sehr intelligente Art und Weise vier Jugendliche, die einer Extremsituation ausgesetzt sind. Sie haben den Tod einer Mitschülerin zu verantworten und beschließen, ihre Tat zu vertuschen. Doch als sie einen anonymen Brief erhalten, müssen sie feststellen, dass es anscheinend noch einen Mitwisser gibt, der sie nicht einfach so davonkommen lassen will.

Erzählt wird abwechselnd von zwei verschiedenen Perspektiven, einmal aus der Sicht von Judith und einmal aus der Sicht von Ziggy. Beide besitzen ihre ganz eigene Stimme und gehen auch sehr unterschiedlich mit der Schuld um, die sie auf sich geladen haben. Diese Schuld und anonymen Erpresserbriefe führen zu Misstrauen innerhalb der Gruppe und das Misstrauen wiederum führt zu Gewalt. „Zebraland“ ist spannend bis zum letzten Kapitel und hat einige überraschende Wendungen für den Leser parat. Insgesamt ist Marlene Röder ein sehr empfehlenswerter Text gelungen, nicht nur für junge Erwachsene oder Jugendliche. (MP)

Zweitmeinung: Es ist ein sehr spannendes Buch. Es ist stellenweise gruselig. Angsteinflößend. Zum Beispiel die Träume des Jungen, der immer wieder von dem toten Mädchen träumt. Es hat mich erstaunt, dass die Jugendlichen einfach geflohen sind und dass sie mir ihrer Schuld leben konnten. Die Spannung entsteht durch die Briefe des Erpressers und das Ende war sehr überraschend. (VL)

Friday, February 4, 2011

Christoph Mauz: Motte Maroni. Flossen des Grauens

Flott und unterhaltsam wie eine Fernsehserie erzählt diese Geschichte von der Jagd auf eine mysteriöse Kreatur im Neusiedlersee. Diese bedroht das Leben von Dackeln, Luftmatratzen und Badegästen gleichermaßen und sorgt naturgemäß für viel Aufsehen. Motte Maroni und sein Freund Meier machen sich auch auf die Suche nach dem Monsterfisch. Einerseits verspricht der „Podersiedeler Morgenbote“ 5000 Euro Belohnung, andererseits gilt es den „Traum aller urlaubenden Jungsurfer und Fischcamper“, ein Mädchen namens Nina, zu beeindrucken.

Christoph Mauz gelingt es, ein spannendes und auf unterhaltsame Weise kurzweiliges Buch vorzulegen. Die Berichte des Podersiedeler Morgenboten, die der Autor neben den Erzähltext stellt, sind ein Highlight für sich, zudem sie ganz stark an so manches österreichische Printmedium erinnern. Der Autor schafft es auch sonst, das typisch Österreichische einzufangen und widerzugeben, sowohl in der Sprache („Monsterplutzer“) als auch in den Charakteren. Und die augenzwinkernden Anspielungen auf Spielbergs Klassiker „Der weiße Hai“ sind ein nettes Extra für Kenner des Films. Die auffällig kurze Länge des Textes stört nicht weiter, macht das Buch aber sicher auch für Wenigleser interessant! (MP)

Wednesday, January 26, 2011

Gabi Kreslehner: Charlottes Traum

Charlotte erlebt ein turbulentes Jahr voller Veränderungen: Ihre Eltern lassen sich scheiden, sie zieht gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Brüdern aus, die neue Geliebte des Vaters wird schwanger, Charlotte muss eine Schulklasse wiederholen und gleich zwei ihrer Mitschüler verlieben sich in sie. Der Entscheidung ihrer Eltern begegnet sie mit viel Wut und Unverständnis. Gabi Kreslehner verleiht ihrer Titelheldin eine sehr ausdrucksstarke Sprache, manchmal sehr brutal und direkt („[I]ch sprang raus aus dem Auto und hin zu Mama und brüllte weiter. Dass sie aufhören solle. Endlich. Dass ich’s nicht mehr aushielte, das Theater. Dass sie nicht die Einzige sei, der Papa ins Herz geschissen habe.“), dann aber auch wieder sehr poetisch: „Wir schwiegen, saßen wattiert und sonnenverkleistert im Kreis…“ An ernsten Themen fehlt es diesem Buch nicht, doch die Ereignisse werden durch einige heitere Momente aufgelockert. Dem Leser / der Leserin bleibt es auch überlassen, wie er / sie „Charlottes Traum“ lesen will. Als eindrucksvolle Schilderung aus der Sicht eines Scheidungskindes? Als eine Geschichte über das erste Verliebtsein und die damit verbundenen Komplikationen? Als kurzweiliges Jugendbuch, das mit Kraftausdrücken nicht spart? Der Text jedenfalls schafft es, auf mehreren Ebenen gleichzeitig zu wirken! (MP)